Duden – Deutsche Sprache – Podcast
... so lautet jenes französische Sprichwort, dass man häufig in Gäste- und Freundschaftsbüchern, oder auch auf den Seiten von Poesiealben liest. Doch wer glaubt „die gibt es doch gar nicht mehr“, dem sei hier klar gesagt: "weit gefehlt - nur eben anders"!
In Zeiten digitalisierter Kommunikation gibt es sogar um ein Vielfaches häufiger solche und ähnliche Anlässe, in denen man sich vermeidlich „klug und bedacht“ äußern möchte - oder mit was würden Sie sonst solche Eintragungen in diversen Homepage-Gästebüchern, Forums-Signaturen, oder Blogger-Kommentaren und -Beiträge vergleichen wollen?
Doch wer glaubt, dass sich mit der steigenden Zahl solcher "Kurzmitteilungen" und schriftlicher Hinterlassenschaften dann ja auch die Qualität steigern müsste, dem sei abermals gesagt "weit gefehlt". Hier wird oftmals nicht nur schamlos abgekupfert, sondern auch erschreckend häufig auch noch die Fehler der Quelle mit kopiert. So las ich gerade erst vor einigen Tagen den kurzen Sponti-Spruch "...das ist der Rythmus, bei dem ich auch mit mus".
Ja, Sie lesen es richtig: Das Wort »Rhythmus« wurde ohne das erste »h« hinterm »R« und im logisch erkennbaren Verb »mus« (von der Grundform "müssen") fehlte das doppelte »s«. Besonders aufgefallen ist es mir, da ich es in der Signaturzeile eines Forenbeitrages las, der sich mit der Frage um die deutsche Rechtschreibung beschäftigte. Bis hierhin noch nichts Verwunderliches und ich selbst ordnete es auch erst als „beabsichtigte Provokation“ ein - vor dem Hintergrund des Beitrages und der Thematik dieses Forums - nicht ganz „unwitzig“. Doch als ich exakt diese Zeilen in einer e-Mail an mich wiederfand, wurde es dann geradezu „lächerlich“! Hier schrieb mir eine junge Dame (ungefähr Mitte der Zwanziger) ihre persönliche Meinung auf einen anderen Blogg-Beitrag von mir.
Grundsätzlich war Ihre Nachricht eine wirklich intelligente Auseinandersetzung mit meinem dortigen Thema und dennoch strotzte es nur so vor Fehlern und einer erkennbaren Faulheit, oder Oberflächlichkeit, dass jene Dame weitaus besser beraten gewesen wäre, hätte sie die automatische Fehlerkorrektur Ihrer e-Mail-Software genutzt.
Neben solchen verzeihlichen Banalitäten, wie Buchstabendrehern und durchgängige Kleinschreibung aller Hauptwörter, wäre Ihr dann vielleicht aufgefallen, dass allein im letzten Satz stramme 6 Fehler untergebracht waren. Sinngemäß stand dort zu lesen: siehe rechts stehende Sprechblase.
Fast schon „peinlich“ wurde es dann aber erst, als ich das unter dem Namen als Signatur stehende Zitat erkannte. Hier prangte in kursiven Lettern, was mir gerade erst vor wenigen Tagen in jenem, besagtem Forum auffiel - und zwar mit (copy- & paste- erkennbarer) exakt derselben Schreibweise – also auch ohne »h« und mit fehlendem Doppel-»s«.
Was die kleine Geschichte uns sagen sollte? Mensch, Kinders (und da schließe ich mich selbst ja gar nicht bei aus): lasst uns endlich wieder »viel mehr« auf unsere Sprache und ihre Schreibweise achten, als wie es sich im Moment zunehmend einzuschleichen scheint! Auch wenn »copy and paste« (zu Deutsch: "kopieren und einfügen") eine noch so große Versuchung sind; prüft doch wenigstens »was« man da kopiert und korrigiert wenigstens »das«, was dem Verfasser wohl an Fehlern unterlief.
Ist es nicht schlussendlich auch eine Frage des Respektes unserem Gegenüber, dem Leser? Sollte man ihm nicht wenigstens deutlich machen, dass seine Meinung und der Eindruck uns auch wichtig sind? Wo soll das denn alles hinführen, wenn wir uns zunehmend in einer alles durchwirkenden »Mir doch egal«-Stimmung verlieren und damit nicht nur den Respekt vor der Sprache mit unseren Füßen treten, sondern auch auf den Eindruck des Anderen keinen Wert mehr legen? Es ist doch zwingend ein der Logik folgender Schluss, dass diese ignorante Haltung auch vor der Ignoranz unseres eigenen Selbstwertgefühles keinen Halt mehr machen wird, oder?! »Respekt« will verdient sein und das auch »vor« und »für sich selbst«! Es genügt wirklich nicht, wenn man dieses Klischee bedient, man müsse nur laut genug »Respekt« proletieren um dann auch respektiert zu sein.
In diesem Zusammenhang komme ich nun zu meiner Empfehlung des Tages: der Podcast vom DUDEN-Verlag. In seiner Ausgabe der Folge 38/2oo9: "Wer in dieses Album schreibt ..." gibt man diese Woche einige ganz brauchbare Ratschläge zum Umgang mit solchen Eintragungen - auch wenn man sich hier noch eher auf das veraltete und doch noch vorhandene Gästebuch und Poesiealbum bezieht, bleibt doch der ein, oder andere Rat auch im Internet und anderer schrftl. Wege nach wie vor "aktuell".
Außerdem sind diese, in unregelmäßigen Abständen erscheinenden, Audio-Dateien auch so ganz lehrreich und in der Tat nicht nur alltagstauglich, sondern auch hochprofessionell und wirklich interessant vermittelt.
Meines Erachtens nach: der Tipp dieser Woche:
...und immer wieder hörenswert!
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